Ich gebe zu, ich bin frustriert, wenn mir ein Gebäck nicht
gelingt.
Ich gebe aber auch zu, dass ich mich riesig freue, wenn es
prächtig geworden ist. So wie hier und
heute:
Erster Adventsonntag: Da schreitet frau in die Küche und
bäckt - Kokosbusserl.
Was aber tun, wenn kein Backrohr vorhanden ist, kein
Stabmixer und auch keine Zutatenwaage? Frau experimentiert.
Schlägt 2 Eiklar (auf norddeutsch: Eiweiß, oder ist´s
umgekehrt?) in die Salatschüssel und rührt, unter Einbeziehung der Muskelkraft
des Angetrauten, kräftig mit einem ausgeliehenem Schneebesen bis zur
„Kippreife“. Staubzucker (norddeutsch: Puderzucker, da bin ich mir jetzt ganz
sicher) dazu und ungefähr gleiche Menge Kokosraspel. Ein paar Tropfen Zitrone
können nie schaden.
Sieht prächtig aus, wenn auch ein wenig breiig.
Teflonpfanne erhitzen und kleine Tüpfchen Brei aufsetzen.
Hitze? Keine Ahnung! Ich versuch´s mit wenig.
Langsam bräunt der Rand, man riecht ´s bald. Jetzt aber
schnell mit einem breiten und scharfen
Messer die Plätzchen vom Boden lösen. In Ermangelung von Oberhitze ist die
weiße, ehemals getürmte Pracht eher mit der Polarschmelze zu vergleichen. Die
Rettung heißt, umdrehen und weiter bruzzeln lassen.
Es duftet vorweihnachtlich, wenn auch das Ergebnis eher nach
einem breiten, saftigen Schmatz, denn nach einem Bussi aussieht.
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