Sonntag, 16. Februar 2014

YALA - Nationalpark



…wird als tierreichster Nationalpark von Sri Lanka angepriesen. Aufregend wie afrikanische Savanne soll er sein. Wir sind neugierig und weil wir schon in der Nähe sind – am Weg nach Kataragama -, lassen wir uns diese angebliche Sensation nicht entgehen.
Um ¾ fünf Uhr in der Früh geht´s los. Unser Fahrer treibt seinen Jeep zur Höchstleistung an. Wir rasen mit Höllentempo in stockdunkler Nacht dem Eingang zu. Dort sind wir nicht die ersten. Zwanzig andere, viele nur mit 2 Passagieren besetzte Geländewagen, stehen vor uns in den Startlöchern. Nach einer guten halben Stunde Wartens ist die Anzahl der Fahrzeuge unübersehbar, die Luft ist staubgetränkt.
Ein imaginärer Startschuss ertönt - der Run geht los. Das Drängeln beginnt. Wer erhascht den ersten Elefanten, wer gar einen Leoparden? Die ersten Tücher werden vor Mund und Nase gebunden.

 
 
Über die Pisten rollt eine Lawine, bald gibt’s Stau. Die Elefanten sind schon geflüchtet. Wahrscheinlich haben die ihre Frühstückszeit längst geändert. In weiter Ferne hockt auf einem Felsen ein Leopard (behauptet der Guide), ich sehe – auch mit Fernglas – nur ein regloses, gelbbraunes Polsterchen im frühmorgendlichen Gegenlicht. Alle jubeln, die Aufregung ist riesig, Jeepdächer werden erklommen, die angebliche Katze wird fast ausschließlich durch Linsen und via Monitor betrachtet.
 
 
Ich habe bald resigniert, schließlich sind wir in keinem Universum-Film. Kein Großwild - bis auf zwei Elefanten hinter Gebüsch versteckt - lässt sich blicken (aber einen kleinen Dickhäuter haben wir gar für uns allein - oh Wunder!).
Suchrätsel: Wo steckt das kleine Rüsseltier?
Dafür erfreuen wir uns an vielen bunten Vögeln, Pfauen, riesigen Krokodilen, Springböcken und einigen Wasserbüffeln. (In den Tümpeln neben der Hauptstraße faulenzten sie in größeren Herden.)
 
Eine kurze Rast am Meer wird eingelegt, wie aufregend, wenn sich die Jeeps vor schöner Kulisse drängeln!
 
Um 10 Uhr werden wir von unserem Guide verabschiedet. Ich springe unter die Dusche und versuche, mich des Staubs zu entledigen. Mit mäßigem Erfolg, noch nach Stunden kratzen meine Augen.
Also, etwas Besonderes war das nicht gerade. Rennfahren und Stau in der Savanne muss ich nicht haben.
***
(Alle Rechte liegen bei der Autorin.)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen