…wird
als tierreichster Nationalpark von Sri Lanka angepriesen. Aufregend wie
afrikanische Savanne soll er sein. Wir sind neugierig und weil wir schon in der
Nähe sind – am Weg nach Kataragama -, lassen wir uns diese angebliche Sensation
nicht entgehen.
Um ¾
fünf Uhr in der Früh geht´s los. Unser Fahrer treibt seinen Jeep zur
Höchstleistung an. Wir rasen mit Höllentempo in stockdunkler Nacht dem Eingang
zu. Dort sind wir nicht die ersten. Zwanzig andere, viele nur mit 2 Passagieren
besetzte Geländewagen, stehen vor uns in den Startlöchern. Nach einer guten
halben Stunde Wartens ist die Anzahl der Fahrzeuge unübersehbar, die Luft ist staubgetränkt.
Ein
imaginärer Startschuss ertönt - der Run geht los. Das Drängeln beginnt. Wer
erhascht den ersten Elefanten, wer gar einen Leoparden? Die ersten Tücher
werden vor Mund und Nase gebunden.
Über
die Pisten rollt eine Lawine, bald gibt’s Stau. Die Elefanten sind schon
geflüchtet. Wahrscheinlich haben die ihre Frühstückszeit längst geändert.
In weiter Ferne hockt auf einem Felsen ein Leopard (behauptet der Guide), ich
sehe – auch mit Fernglas – nur ein regloses, gelbbraunes Polsterchen im frühmorgendlichen
Gegenlicht. Alle jubeln, die Aufregung ist riesig, Jeepdächer werden erklommen,
die angebliche Katze wird fast ausschließlich durch Linsen und via Monitor
betrachtet.
Ich
habe bald resigniert, schließlich sind wir in keinem Universum-Film. Kein
Großwild - bis auf zwei Elefanten hinter Gebüsch versteckt - lässt sich blicken (aber einen kleinen
Dickhäuter haben wir gar für uns allein - oh Wunder!).
Suchrätsel: Wo steckt das kleine Rüsseltier?
Dafür
erfreuen wir uns an vielen bunten Vögeln, Pfauen, riesigen Krokodilen,
Springböcken und einigen Wasserbüffeln. (In den Tümpeln neben der Hauptstraße
faulenzten sie in größeren Herden.)
Eine kurze Rast am Meer wird eingelegt, wie
aufregend, wenn sich die Jeeps vor schöner Kulisse drängeln!
Um
10 Uhr werden wir von unserem Guide verabschiedet. Ich springe unter die Dusche
und versuche, mich des Staubs zu entledigen. Mit mäßigem Erfolg, noch nach
Stunden kratzen meine Augen.
Also,
etwas Besonderes war das nicht gerade. Rennfahren und Stau in der Savanne muss
ich nicht haben.
***
(Alle Rechte liegen bei der Autorin.)
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