Ja,
muss ich denn jedes Jahr so ein Reptil in meiner häuslichen Umgebung haben!?
(Python,
Lanzenotter, grüne Peitschennatter, und jetzt das …)
Ich
brauche dringend etwas zu trinken, steuere den Kühlschrank der Outdoorküche an
und erstarre augenblicklich. Vor meinen Füßen liegt ein kräftig gezeichnetes
Band und streckt mir in Drohgebärde –
der Angetraute meinte später „neugierig“ – seinen Schädel mit aufgeblähtem
Nackenschild entgegen. Ich weiche zurück, das Reptil ebenfalls. In
Sekundenschnelle ist es verschwunden. Ich zittere, der Angetraute lächelt selig
und sucht verzweifelt die Küche nach der Entflohenen ab.
Ich
brülle nach dem Hausmeister: „Raanjiiiidh!“
Ranjidh: „Was is?“
Der
Angetraute: „Nix is, Ranjidh. Steffi, mach´ nicht so ein Wetter wegen dem
Viecherl.“
Ranjidh:
„Was is?“ Er lacht. „Schlange?“
Ich:
„Jaaa, Kobraaaa!“
Ranjidh:
„Nehme Stock, vielleicht unter Kühlschrank.“
Ich,
aus sicherer Entfernung: „Aber tu ihr nicht weh! Nicht töten, verstehst? Ist
schlecht für dein Karma.“
Ranjidh
grinst, ich fliehe an den Strand.
(Foto aus dem Internet entnommen, weil zum Fotografieren fehlte mit der Mut.)
Drei
Stunden später:
Ranjidh
empfängt mich vor der Küche: „Schlange weg, war unter Kühlschrank, war gar
nicht böse.“
Ich:
„Klar, du bist ja auch Buddhist.“
Der
Angetraute später: „Zum Paradies gehört halt eine Schlange.“
Ich:
„Ich weiß, und nächste Woche fliehe ich aus dem Paradies.“
***
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