Sonntag, 23. Februar 2014

Koobraaaa!




Ja, muss ich denn jedes Jahr so ein Reptil in meiner häuslichen Umgebung haben!?
(Python, Lanzenotter, grüne Peitschennatter, und jetzt das …)

Ich brauche dringend etwas zu trinken, steuere den Kühlschrank der Outdoorküche an und erstarre augenblicklich. Vor meinen Füßen liegt ein kräftig gezeichnetes Band und streckt mir in Drohgebärde  – der Angetraute meinte später „neugierig“ – seinen Schädel mit aufgeblähtem Nackenschild entgegen. Ich weiche zurück, das Reptil ebenfalls. In Sekundenschnelle ist es verschwunden. Ich zittere, der Angetraute lächelt selig und sucht verzweifelt die Küche nach der Entflohenen ab.
Ich brülle nach dem Hausmeister: „Raanjiiiidh!“
Ranjidh:  „Was is?“
Der Angetraute:  „Nix is, Ranjidh.  Steffi, mach´ nicht so ein Wetter wegen dem Viecherl.“
Ranjidh: „Was is?“ Er lacht. „Schlange?“
Ich: „Jaaa, Kobraaaa!“
Ranjidh: „Nehme Stock, vielleicht unter Kühlschrank.“
Ich, aus sicherer Entfernung: „Aber tu ihr nicht weh! Nicht töten, verstehst? Ist schlecht für dein Karma.“
Ranjidh grinst, ich fliehe an den Strand. 
 
 
(Foto aus dem Internet entnommen, weil zum Fotografieren fehlte mit der Mut.)

 
Drei Stunden später:

Ranjidh empfängt mich vor der Küche: „Schlange weg, war unter Kühlschrank, war gar nicht böse.“
Ich: „Klar, du bist ja auch Buddhist.“
Der Angetraute später: „Zum Paradies gehört halt eine Schlange.“
Ich: „Ich weiß, und nächste Woche fliehe ich aus dem Paradies.“
 
***
(Alle Rechte liegen bei der Autorin.)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen