Mittwoch, 25. Dezember 2013

Do dan du wa, wa? wo?


Wir wollen zum See, zum Ratgama Kalakuwa, den die Touristen Dodanduwa Lake nennen, denn wer von uns kann schon Singhalesisch. Das Meer lassen wir heute links liegen, eigentlich rechts – wenn man´s  genau nimmt, denn wir wandern in östliche Richtung. Eine schmale Straße schlängelt sich entlang einer Hügelkette durch dörfliche Siedlungen, Hunde streunen hinter uns her, Kinder begrüßen uns mit good bye und freuen sich über ein Wiener Lutschbonbon.
Der See kommt näher, denn alle Wege führen - angeblich - dort hin. Bald liegt ein riesiger, spiegelglatter  Wasserteppich vor uns, ein pittoresker, von viel Vegetation umgebener Binnensee, über dem schwarze Gewitterwolken hängen. Es blitzt und grollt in der Ferne, die geplante Bootsfahrt fällt somit ins Wasser.
Dafür bleibt mehr Zeit zum Besuch des – im Ortszentrum gelegenen – buddhistischen Tempels.  Kumara Maha Vihara, strahlend weiß getüncht, von Kokospalmen umgeben, erwartet nach schweißtreibendem Aufstieg über eine lange Treppe andächtige Besucher auf einem Hügel.
Wir sind die einzigen Touristen. Einige weißgewandete Frauen sitzen betend im Vorhof und ignorieren uns, dafür umschwirren uns die kleinen Mönche umso eifriger, zeigen bereitwillig die Schätze ihres Tempels, den Wandelgang mit den vielen, bunten Gemälden und zuletzt: Den liegenden Buddha. Recht gemütlich ruht er da und blickt uns gleichgültig an.
Zu den kleinen Mönchen haben sich inzwischen ein paar Mädchen gesellt, sie kichern und umkreisen uns, der Buddha ist Alltag für sie, wir Touristen – wie es scheint - nicht alltäglich. Meine Kamera ist interessanter als Zuckerl.
Lange noch begleitet uns Patschuliduft – Räucherstäbchen brennen hier Tag und Nacht.
Vor dem Schlafengehen öffne ich die Fenster und warte auf die Kühle der Nacht, der Patschuli vorangeht – ein kleiner Tempel liegt unweit unserer Unterkunft.
 
Bis zum nächsten Mal,
eure,
Patschuli - Stef
***
(alle Rechte liegen bei der Autorin)

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