Wir wollen zum See, zum Ratgama
Kalakuwa, den die Touristen Dodanduwa Lake nennen, denn wer von uns kann schon
Singhalesisch. Das Meer lassen wir heute links liegen, eigentlich rechts – wenn
man´s genau nimmt, denn wir wandern in
östliche Richtung. Eine schmale Straße schlängelt sich entlang einer Hügelkette
durch dörfliche Siedlungen, Hunde streunen hinter uns her, Kinder begrüßen uns
mit good bye und freuen sich über ein Wiener Lutschbonbon.
Der See kommt näher, denn alle Wege
führen - angeblich - dort hin. Bald liegt ein riesiger, spiegelglatter Wasserteppich vor uns, ein pittoresker, von
viel Vegetation umgebener Binnensee, über dem schwarze Gewitterwolken hängen.
Es blitzt und grollt in der Ferne, die geplante Bootsfahrt fällt somit ins
Wasser.
Dafür bleibt mehr Zeit zum Besuch
des – im Ortszentrum gelegenen – buddhistischen Tempels. Kumara Maha Vihara, strahlend weiß getüncht,
von Kokospalmen umgeben, erwartet nach schweißtreibendem Aufstieg über eine
lange Treppe andächtige Besucher auf einem Hügel.
Wir sind die einzigen
Touristen. Einige weißgewandete Frauen sitzen betend im Vorhof und ignorieren
uns, dafür umschwirren uns die kleinen Mönche umso eifriger, zeigen
bereitwillig die Schätze ihres Tempels, den Wandelgang mit den vielen, bunten
Gemälden und zuletzt: Den liegenden Buddha. Recht gemütlich ruht er da und
blickt uns gleichgültig an.
Zu den kleinen Mönchen haben sich
inzwischen ein paar Mädchen gesellt, sie kichern und umkreisen uns, der
Buddha ist Alltag für sie, wir Touristen – wie es scheint - nicht alltäglich.
Meine Kamera ist interessanter als Zuckerl.
Lange noch begleitet uns
Patschuliduft – Räucherstäbchen brennen hier Tag und Nacht.
Vor dem Schlafengehen öffne ich die
Fenster und warte auf die Kühle der Nacht, der Patschuli vorangeht – ein
kleiner Tempel liegt unweit unserer Unterkunft.
Bis zum nächsten Mal,
eure,
Patschuli - Stef
Patschuli - Stef
***
(alle Rechte liegen bei der Autorin)
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