Also, um es gleich vorwegzunehmen: Einfach ist das
alles nicht.
Sonntags – vor 1 Woche - werkten vier Mann in
luftiger Höhe entlang der Dorfstraße am Kabel. Die Nachbarn jubelten: „Hurra! Internet
und TV sind wieder da!“ Weiß der Teufel, bei mir jedenfalls ging trotzdem nichts.
Anruf beim Hausherrn in Europa: Es dürfte am Splitter liegen. Wo´s den zu
kaufen gibt?
Inzwischen fiel der Strom aus.
Im Frühmorgenzug in die 20km entfernte Bezirksstadt
waren wir guter Dinge: Heute schaffen wir es! Indische Exotik nahm uns gleich gefangen:
Ein buddhistisches Bethaus – eingerüstet – zog uns an und bald darauf zerrte uns
ein Tempelwächter in einen Hindutempel, dessen Farbenpracht ich sogleich
erlegen bin. Es war heiß, ich hatte Durst. Im angeblich schönsten Fort von ganz
Asien übermannte uns der Hunger. Ein muslimisches Restaurant lockte, nur gab´s
dort weder Wein noch Bier, sodass mein Angetrauter trauerte. Ich setzte mich
durch: Wir hatten schließlich Hochzeitstag.
Hundemüde kletterten wir in den Regionalzug; Schüler
waren übermütig, Werktätige gut gelaunt - nur mir verging plötzlich das Lachen:
Ich hab´ den Splitter vergessen! Im Heimatort wusste ein Taxler Rat: „Splitter
hier im Elektroshop.“
Alles war vergebens, der Telekommann musste her,
prüfte, suchte und befand, der Router sei kaputt.
Spätabends fiel der Strom aus, Buch zur Seite – ich tastete
mich zur Dusche vor. Eingeseift stand ich da, als das Wasser es dem Strom
gleichtat. Verflixt! In der Outdoorküche wusste ich von einer 5-Liter
Wasserflasche, die musste her. Der Angetraute sprang aus den Federn und eilte –
nackt wie Gott ihn schuf – durch den stockdunklen Garten – nur mit Taschenlampe
bewaffnet - der Küche entgegen. Ich – Eva - stand unter der Tür und zappelte,
die Seife trocknete langsam ein.
Die Bewegungsmelder gingen an: Hurra, der Strom ist
wieder da! Durch den Garten flitzte einer seiner Unterkunft entgegen, um gleich
darauf festzustellen, dass mit dem Strom auch das Wasser wieder eingetroffen
sei.
***
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